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1. Mittelalter - S. 110

1879 - Dillenburg : Seel
— 110 — jeden Eigennutz und jede Niedrigkeit der Gesinnung aus und pflegte die Freundschaft unter den Gliedern derselben Gemeinde. Wer wollte da Eigennutz suchen, wo die Lehrlinge und Schüler ohne jegliche Vergütung von den Meistern zu gleicher Kunstfertigkeit herangebildet und dadurch von sinnlichen Belustigungen abgehalten und zu höherem Streben angeregt wurden! Mit Aufopferung der Erholuugsftuuden stellte man alle seine Kräfte, wenn sie auch noch so gering waren, in den Dienst einer Kunst, deren Einfluß auf Gesittung und Veredelung des Menschen unverkennbar ist. Trotz alles Formenwesens haben die Singschulen der Meistersinger doch zur Veredelung der deutschen Sprache und zur Erhaltung von Gesittung und Bildung in dem Bürgerstande viel beigetragen, j Der Meistergesang und seine Singschulen zeigen uns die strenge Ehrbarkeit, die ernste, sittliche Haltung, die Genügsamkeit und , Häuslichkeit des Bürgerstandes jener Zeit. d. Das Volkslied. Wie schon oben (S. 80) angedeutet, ] lebten in der ältesten Zeit die Gedichte, welche zum größten Theile sangbar waren, im Munde des Volkes und pflanzten sich nicht j durch schriftliche, sondern durch mündliche Ueberlieferung fort. So entstand zur Zeit des Meistergesanges neben demselben eine Poesie, die aus dem Volke hervorging und in dem Volke sich von Mund zu Mund fortpflanzte: das Volkslied. Das strenge Formenwesen des Meistergesanges stieß die große Masse des Volkes ab und veranlaßte so das Hervorquellen einer Poesie, die nichts weniger als kunstgerecht war, welche aber den Vorzug hatte, natürlich, ungekünstelt und wahr zu sein und welche dadurch _auch immer, wo sie auch geübt werden mochte, die Herzen erfrischte, belebte und entzündete. Man sang vom Frühling und Sommer, vom Mai und von Blumen, vom Wald und von den Vögeln. Bald aber zog man auch das menschliche Leben, die Erlebnisse, die Freuden und Leiden und besondere Erfahrungen in den Kreis dieser Poesie. Aber auch hier war die Liebe, die reinste ■ pfiuduug des Herzens, der Hauptgegenstand. Daneben gab es-Lieder für einzelne Berufsarten und Liebhabereien der Menschen;; der Reiter auf feinem Rosse, der Handwerksbursche aus feiner:*. Wanderung, der Jäger auf der Jagd, der Student in feinerm: fröhlichen Treiben, der Kriegsmann unter den Beschwerden des:! Krieges — alle hatten bald auf ihren Beruf oder auf ihre Lieblings---Beschäftigung bezügliche Lieder. Einfach und kunstlos waren bters Texte, ebenso einfach und schmucklos die Melodieeu; aber geradem

2. Neue und neueste Geschichte - S. 61

1880 - Dillenburg : Seel
— 61 — dessen Gesichtspunkt er alle feine Regierungs-Maßnahmen stellte: die Erhebung seines Landes zu einer den übrigen Staaten Europas gleichstehenden Macht. Zur Erreichung des ersteren Zweckes suchte er Ackerbau, Handel und Gewerbe zu heben; er zog fleißige Kolonisten ins Land, legte Musterwirthschaften an, ließ fremde Gärtner lind Landwirthe kommen, um feine Unterthanen in besserer Bewirtschaftung der Gärten und Felder unterweisen.zu lassen. Ans Veranlassung seiner Gemahlin Louise wurden in der Mark die ersten Kartoffeln gepflanzt und holländische Viehzucht im Lande verbreitet. Besonders sah er auch ans Anpflanzung von Obstbäumeu und Waldungen und bestimmte, daß jeder Landmann vor seiner Verheiratung sechs Obstbäume und sechs Eichen pflanzen müsse. Er selbst beschäftigte sich in seinen Erholungsstuuden gerne mit Gartenbau und Obstbaumzucht. Um Handel und Gewerbe zu heben, legte er Fabriken: Tabaksabriken, Webereien und Glasschleisereieu an; er baute Straßen und richtete einen geordneten Postdienst von Berlin nach allen Theilen des Reiches ein; die Spree und die Oder wurdeu durch den nach ihm genannten Friedrich-Wilhelms-ßcrnal verbunden. Die in den Drangsalen des dreißigjährigen Krieges eingegangenen Schulen ließ er neu erstehen und richtete eine große Zahl von Schulen neu ein; die Universität zu Frankfurt bedachte er reichlich und gründete eine zu Duisburg; er zog tüchtige Maler und Bildhauer an feinen Hof und förderte Kunst und Wissenschaft auf alle Weise. Um sein anderes Ziel zu erreichen, trachtete er hauptsächlich nach Herstellung eines ihm ganz ergebenen und allezeit schlagfertigen Heeres. Bis zum Jahre 1655 hatte er fein Heer schon auf 26 000 Mann mit 72 Geschützen gebracht. Das kostete freilich viel Geld, und das so sehr aufgesogene Land konnte die Steuern nicht ausbringen ; ja die Ritterschaft weigerte sich, ihm neue Steuern Zu bewilligen. Da führte er zur Entlastung des Grundbesitzes von den drückenden Steuern eine Verbrauchssteuer auf alle im Lande gebrauchten oder verfertigten und alle ein- oder ausgeführten Waaren ein, die sog. Accife. Dadurch hob sich der Werth des Grundbesitzes, und die nothwendigen Gelder wurden mit Leichtigkeit beschafft. Seine fürstliche Macht hob er dadurch, daß er den Ständen (der Ritterschaft) das Steuerbewilligungsrecht ent-zog; er sagte: „Ein Fürst darf die Regierungsgewalt mit niemand theilen; er allein hat das Wohl aller Unterthanen im Auge. Wie er in Verwaltungsangelegenheiten von seinem Rathgeber Otto von Schwerin unterstützt wurde, so hatte er bei der Ausbildung
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